Ein Schulanfang im Zeichen des Aufschwungs

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Die Veröffentlichung der Statistiken zum Immobilienmarkt im Großherzogtum im Juni, kurz vor den Ferien, hatte die Stimmung getrübt. Die Zahlen für das erste Quartal 2023 (gegenüber dem ersten Quartal 2022) zeigten einen Einbruch bei den Immobilienverkäufe und einen historischen Preisrückgang nach mehr als einem Jahrzehnt kontinuierlichen Anstiegs. Der Grund dafür war unter anderem ein drastischer Anstieg der Zinssätze. Zum Ende des Sommers, gibt es aber gute Gründe für die Annahme, dass die zweite Jahreshälfte besser wird. Einige Zinssätze sind bereits gesunken - ein gutes Zeichen!

Ein solides Fundament

Luxemburg gehört weiterhin zu den positiven Beispielen der europäischen Wirtschaft. Während die Generaldirektion Wirtschaft der Europäischen Kommission ihre Prognosen für das BIP-Wachstum nach oben korrigiert hat (1% im Jahr 2023 und 1,7% im Jahr 2024), liegen die Zahlen für das Großherzogtum weiterhin über denen seiner Nachbarn (1,6 für 2023 und 2,4 für 2024). Strukturell lädt der Kontext also trotz des Krieges in der Ukraine und der steigenden Energiepreise zu Optimismus ein. Dies wird die Anleger beruhigen und die Märkte, insbesondere den Immobilienmarkt, weiter ankurbeln.

Zinsen; die beginnen zu sinken

Solqnge das Fundament gut ist, gibt es keinen Grund, warum die Zinssätze weiter steigen sollten. Dies gilt auch für Immobilienkredite. Hohe Zinsen sind weder gut für die Kunden, die einen Kauf anstreben, noch für die Banken, die Gefahr laufen, dass Investoren in andere Wirtschaftssektoren (z. B. bestimmte Industriezweige im Zusammenhang mit der Energiewende) oder sogar in andere geografische Regionen gelockt werden.

Die luxemburgische Zentralbank gab bekannt, dass der durchschnittliche feste Zinssatz für Immobilienkredite im Juni den dritten Monat in Folge gesunken war. Er wurde auf 3,79% geschätzt: Damit entfernte er sich von dem im April verzeichneten Höchststand von 3,93%. Ein paar Zehntel Prozentpunkte bedeuten gleich Hunderte oder Tausende Euro mehr oder weniger Zinsen! Für Privatpersonen, die sich für ein Darlehen mit variablem Zinssatz entschieden hatten, lag der Zinssatz im Juni hingegen bei 4,42%, gegenüber 4,38% im Vormonat.

Konkurrenz aus dem Grenzgebiet

Ein weiterer Grund für Optimismus ist, dass die Nachbarregionen der Flaute besser standhalten. "Die belgischen Notare haben festgestellt, dass die Verkäufe in allen drei Regionen des Landes (Flandern, Brüssel und Wallonien) im ersten Halbjahr zurückgegangen sind, aber vom ersten bis zum zweiten Quartal gestiegen sind", berichtete die Website Virgule kürzlich. In der belgischen Provinz Luxemburg sind die Preise ebenfalls gestiegen (+43,8% für Häuser und +30,5% für Wohnungen), so die gleiche Quelle. Auf der französischen Seite, in Lothringen, halten sich die Preise und der Rückgang der Immobilienverkäufe ist nur halb so groß wie im Großherzogtum.

Wirtschaftlich gesehen müssen sich luxemburgische Verkäufer auf den Wettbewerb an der Grenze einzustellen. Davon werden die Kaufinteressenten profitieren.

Der Staat als Retter in der Not

Ein letztes Argument spricht für eine Erholung. Der luxemburgische Minister Henri Cox erklärte gegenüber RTL, dass die Regierung ihre Förderpolitik in Richtung sozialer (erschwinglicher) Wohnungsbau fortsetzen wolle. Dies impliziert, dass der Staat private Projekte, die durch die Krise gestoppt wurden, wieder aufnimmt. Es wurden 110 Millionen Euro bereitgestellt. Auch hier sollen durch den Dominoeffekt Kaufinteressenten davon profitieren, selbst wenn sie eine "nicht erschwingliche" Wohnung erwerben wollen. Tatsächlich will der Staat auf diese Weise mit gutem Beispiel vorangehen...

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